COP26: Gläubige fordern Klimagerechtigkeit für die Schutzbedürftigsten

Die LWB-Jugenddelegierte Nora Antonsen von der Norwegischen Kirche (2.v.l.) bei einer interreligiösen Veranstaltung in Glasgow, um eine gemeinsame Petition an die UN-Klimakonferenz COP26 zu übergeben. Foto: LWB/Albin Hillert

LWB-Generalsekretärin: „Wir brauchen mutige Maßnahmen für Klimagerechtigkeit“

GLASGOW, Vereinigtes Königreich/GENF (LWI) – Mehr als zehn Religionsgruppen und NGOs haben sich am 2. November versammelt und die Staats- und Regierungschefs aufgefordert, auf der COP26 für Klimagerechtigkeit zu sorgen. Die „Faith in Action“-Versammlung fand in der St. Georgs-Tron-Kirche von Schottland statt.

Pfarrerin Anne Burghardt, Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes (LWB), hat diesen Aufruf unterstützt. „Wir brauchen mutige Maßnahmen für die Klimagerechtigkeit“, sagte sie. „Als gläubige Menschen fordern wir alle Regierungen auf, den Klimagipfel COP26 zu nutzen und entschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Klimakatastrophen und menschliches Leid zu verhindern.

Der LWB hat gemeinsam mit der Global Action and Prayer Chain for Climate Justice eine globale Kampagne im Vorfeld zu COP 26 unterstützt und alle Regierungen aufgefordert, mit deutlich umfassenderen Maßnahmen und Verpflichtungen dafür zu sorgen, dass die globale Erwärmung auf 1,5°C begrenzt wird.

Die LWB-Jugenddelegierte Nora Antonsen von der Kirche von Norwegen hat diese Petition im Namen der Action and Prayer Chain überreicht. „Ich bin ebenfalls hier als Vertreterin der Global Prayer and Action-Kampagne und aller Menschen, die diese Kampagne unterstützen, darunter auch die 40.000 Menschen, die unsere Petitionen unterzeichnet haben, die wir heute übergeben“, sagte sie. „Ich stehe hier vereint mit meinen Brüdern und Schwestern im Glauben. Wir fordern Sie auf, zu handeln. Wir fordern Klimagerechtigkeit für alle und Fürsorge für die Erde, von der wir abhängig sind.“

Insgesamt haben die interreligiösen Partner der Petition mehr als 150.000 Unterstützerinnen und Unterstützer gewinnen können, darunter die Unterzeichnenden der Petition, Gebetsboote sowie Erklärungen religiöser Führungspersonen und junger Menschen.

An die Staats- und Regierungschefs werden folgende Forderungen gestellt:

  • Verabschiedung von Gesetzen und politischen Maßnahmen zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C und zum Erreichen des Null-Emissions-Ziels;
  • Sofortige Bereitstellung der zugesagten Finanzmittel für den Klimaschutz sowie neue und zusätzliche Gelder für diejenigen, die bereits unter den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels leiden;
  • Ende der bisherigen Investitionen in fossile Energieträger, stattdessen Investitionen in erneuerbare Energien;
  • Bekräftigung und Einhaltung der Verpflichtung, bei Klimaaktionen Menschenrechte zu schützen und zu respektieren, besonders die Rechte von indigenen Völkern, Frauen und lokalen Gemeinschaften;
  • Anerkennung des menschengemachten Klimawandels und des Verlustes von Biodiversität als zwei Manifestationen derselben Krise und Umsetzung von Maßnahmen gegen den Klimawandel, die auf dem Erhalt von Ökosystemen und deren Renaturierung auf lokaler Ebene sowie auf dem Schutz der Biodiversität beruhen;
  • Kenntnisnahme der Berichte und Aussagen von Menschen, die von der Klimakrise unmittelbar betroffen sind, damit ihre Stimme bei den Klimaverhandlungen und -entscheidungen Gewicht hat.

Von LWB/A. Weyermüller. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken

Der LWB nimmt an der 26. UN-Klimakonferenz (COP26) teil, die vom 31. Oktober bis 12. November in Glasgow, Schottland, stattfindet. Dieses Engagement ist Teil der laufenden Bemühungen der lutherischen Weltgemeinschaft, Klimaschutzmaßnahmen und Anwaltschaft auf allen Ebenen zu stärken. Junge Menschen sind hierbei wichtige Akteure des Wandels und bilden den größten Teil der LWB-Delegation zur COP26.