Auguste Viktoria-Krankenhaus: Anhaltende Unterstützung bei Lösung der Finanzprobleme ermutigt LWB

LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge (li.) und Pfr. Mark Brown, Vertreter des LWB-Programms im Nahen Osten, im Gespräch mit Kinderkrankenschwester Shadja Nasser, AVK. Foto: LWB/Thomas Ekelund

Der Lutherische Weltbund (LWB) dankt seinen Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen für ihre anhaltende Lobbyarbeit und Unterstützung in der Finanzkrise des Auguste Viktoria-Krankenhauses (AVK). Seit Februar haben diese Massnahmen die nötigen finanziellen Mittel erbracht, damit das vom LWB betriebene Krankenhaus in Ostjerusalem weiterhin seine unersetzlichen medizinischen Leistungen erbringen kann.

„Unsere Kirchen stehen aktiv im Gespräch mit ihren jeweiligen Regierungen, um die Begleichung der dem AVK geschuldeten, im Verzug befindlichen Zahlungen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) sicherzustellen. Es wurden verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Situation zu bewältigen und es gibt vielfältige Zeichen und Signale, dass diese Bemühungen Erfolge zeigen. Die Situation bewegt sich in die richtige Richtung“, erklärte Pfr. Eberhard Hitzler, Direktor der LWB-Abteilung für Weltdienst.

Weiter erläuterte er: „Zwar ist das Problem noch nicht vollständig gelöst, aber wir sind zuversichtlich. Die Ergebnisse sind ermutigend. Wir sind in der Lage, die für Ostjerusalem unerlässlichen medizinischen Leistungen bereitzustellen. Wir danken den verschiedenen Regierungen für ihre fortdauernde Unterstützung.“

Die Finanzkrise des AVK ist der verzögerten Zahlung von Aussenständen geschuldet, die sich Ende Januar 2014 auf 18 Millionen Euro beliefen. Dabei handelte es sich um nicht gezahlte Behandlungsgebühren von PatientInnen, die von der Palästinensischem Autonomiebehörde im Laufe des Jahres 2013 an das Krankenhaus überwiesen wurden.

Durch kontinuierliche Advocacyarbeit bei der Europäischen Union und der US-amerikanischen Regierung sowie bei der Palästinensischen Autonomiebehörde und verschiedenen europäischen Staaten wurden inzwischen erhebliche Finanzmittel bereitgestellt. Mit diesen Geldern kann das vom LWB betriebene Krankenhaus seinen Liquiditätsengpass überbrücken und seinen wesentlichen Beitrag zur medizinischen Versorgung sichern.

In dem auf dem Ölberg in Ostjerusalem gelegenen AVK werden jährlich tausende PatientInnen behandelt. Das Krankenhaus stellt medizinische Leistungen bereit, die anderswo nicht zur Verfügung stehen oder von PalästinenserInnen nicht problemlos in Anspruch genommen werden können. Dazu zählen Dialyse, Onkologie, Chirurgie, Fachkliniken, Labors und medizinische Geräte. Das Krankenhaus verfügt über 118 Betten, weitere 20 stehen für ambulante PatientInnen bereit. Insgesamt sind am AVK 337 Mitarbeitende beschäftigt. 2013 wurde dem Krankenhaus aufgrund der Qualität der geleisteten medizinischen Versorgung, der Pflege sowie der Organisation und Verwaltung die bedeutende Akkreditierung durch die „Joint Commission International“ (JCI) gewährt.

Das AVK engagiert sich über die reine Gesundheitsversorgung hinaus. Das Ostjerusalemer Krankenhaus befindet sich in einer Region, die unter andauernder politischer Instabilität leidet, und seine Programme und Arbeitsphilosophie enthalten vielfache praktische Ansätze zur Förderung von Menschenrechten, Gerechtigkeit und Frieden.

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